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Ausstellung des Suhler Stadtarchivs zur Befreiung der Stadt durch die US-Armee weiter im Rathaus zu sehen

In diesen Tagen wird deutschlandweit an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren erinnert. Anfang 1945 kam das Kriegsgeschehen auch nach Suhl. Die Stadt Suhl erinnerte am 4. April dieses Jahres mit einer Gedenkveranstaltung im Oberrathaussaal daran. Die dort gezeigte Ausstellung des Suhler Stadtarchivs kann im Eingangsbereich des Rathauses am Marktplatz noch bis zum 30.04.2025 zu den Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden.

 

Am 1. April 1945 drang die 3. US-Armee unter General Patton nach Thüringen vor. In Suhl wurde die Verteidigung vorbereitet und Durchhalteparolen erlassen. Am 3. April stießen Panzer der 11. Panzerdivision bis in die Stadtmitte vor. Suhl wurde ein Ultimatum zur Übergabe gestellt, die Stadt am nächsten Tag unter zum Teil heftigen Kämpfen völlig eingenommen. Dabei kamen 16 Zivilisten und 45 Bewaffnete ums Leben. General Pattons Vorgaben waren, eine Stadt mit ein paar Granaten zu belegen, bevor sie zur Übergabe aufgefordert wurde. Damit wollte er „künftigen deutschen Generationen den Beweis hinterlassen, dass die Dritte Armee durch die Stadt gezogen sei“. Etliche Suhler Gebäude wurden dabei beschädigt bzw. zerstört. Bis heute erinnert die Ruine der Gaststätte an der Ottilienkapelle daran. Mit dem Einzug der Amerikaner wurden auch mehr als 8500 Zwangsarbeiter aus 14 Nationen befreit, die seit 1940 hier arbeiteten und in über 30 Lagern, u. a. im ehemaligen Reicharbeitsdienstlager in der Hohen Feldstraße und im Schwarzwasserweg, untergebracht waren. An die Zwangsarbeiter erinnern eine Tafel am Waffenmuseum und ein Gedenkstein für Italiener auf dem Friedhof.

 

Am 15. April waren die Kämpfe in Thüringen beendet. In Suhl wurde Dr. Engel wieder als Bürgermeister eingesetzt. Die Amerikaner zogen am 1. Juli ab, drei Tage später folgte der Einzug der Roten Armee. An die Opfer der Sowjetunion erinnerte eine erste Gedenkstätte auf dem Hauptfriedhof, die später in die Aue verlegt wurde.


Die Betriebe für Kriegswaffen wurden demontiert, zerstört oder auf zivile Produktion, u. a. für Reparationsleistungen, umgestellt. Während des Krieges fielen insgesamt 711 Suhler. Die letzten Kriegsgefangenen kehrten erst 1956 zurück. Mehr als 5000 Vertriebene, die mit dem Kriegsende ihre Heimat verloren, mussten in Suhl versorgt werden. An all diese Menschen soll das Mahnmal für die Opfer der Weltkriege auf dem Suhler Friedhof erinnern.

 

Ausstellung „Kriegsende und Neuanfang in Suhl 1945“ im alten Rathaus

 

Die schon 2020 erstellte Ausstellung zum Kriegsende in Suhl und den ersten Anordnungen der amerikanischen Befreier wird nun noch einmal im Rathaus am Marktplatz gezeigt. Dort können sich Interessenten selbst ein Bild von den letzten Tagen des Krieges und den ersten des Neuanfangs machen. Insgesamt sind unter dem Thema „Kriegsende in Suhl 1945“ sieben Aufsteller zu sehen.

 

Persönliche Erlebnisse und Berichte aus diesen Tagen können auch weiterhin dem Stadtarchiv Suhl, Platz der Deutschen Einheit 3, Tel.: 03681 – 742448, übergeben werden.

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