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„Gefährlicher Stich?“ – Wie Stechmücken (weibliche Mücken) auch bei uns zur Krankheitsgefahr werden können!

Können Stechmücken in Deutschland wirklich Krankheiten übertragen?

Ja, bestimmte Stechmückenarten können auch in Deutschland Krankheiten auf Menschen übertragen. Dazu gehören:


  • das West-Nil-Virus, das vor allem durch die weit verbreitete Hausmücke (Culex) übertragen wird,

  • Dengue-, Zika- und Chikungunya-Viren, die in erster Linie durch die eingeschleppte Asiatische Tigermücke übertragen werden können,

  • Malaria, die durch tropische Anopheles-Mücken übertragen wird,

  • Tularämie (Hasenpest), eine bakterielle Infektion, die vor allem Wildtiere betrifft und selten auch durch Stechmücken auf den Menschen übertragen werden kann.


Die Krankheitserreger gelangen auf verschiedenen Wegen nach Deutschland. Zu einem über Reiserückkehrer, die sich in tropischen oder subtropischen Regionen infiziert haben. Zu anderen über den internationalen Waren- und Reiseverkehr, z.B. durch LKWs, Autos oder Schiffe – dabei können Mücken oder ihre Eier eingeschleppt werden. Auch in der Nähe zu Flughäfen gilt als Risikofaktor, da dort häufiger auf Reisende mit tropischen Infektionen oder auch Mücken aus Flugzeugen getroffen werden kann.


Zwar sind bisher nur wenige Krankheitsfälle durch Stechmücken in Deutschland bekannt, aber Klimawandel und Globalisierung erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass sich solche Szenarien künftig häufen.


Hinweis: Auch Pferde und einige Vogelarten können am West-Nil-Virus erkranken. Sie stellen keine Gefahr für den Menschen dar, sollten aber in betroffenen Regionen ebenfalls vor Mückenstiche geschützt werde.


Wann ist das Risiko für eine Infektion am größten?

West-Nil-Virus: Übertragungen in Deutschland sind besonders im Spätsommer möglich (Juli bis September).


Dengue, Zika, Chikungunya, Malaria: Diese Krankheiten können das ganze Jahr über, durch Reiserückkehrer eingeschleppt werden.


Tularämie: Die Hasenpest tritt in Deutschland das ganze Jahr über auf, Mückenübertragungen sind selten, aber möglich, vor allem in den wärmeren Monaten.


Wie wird in Deutschland kontrolliert, welche Stechmücken wo vorkommen?

Fachleute fangen regelmäßig Stechmücken und ihre Larven, um zu sehen, wo welche Arten verbreitet sind. Auch Bürgerinnen und Bürger können mithelfen, indem sie Stechmücken einsenden – z.B. an das Projekt „Mückenatlas“. Dort kann man sogar selbst zum Mückenjäger werden. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie unter: Der Mückenatlas - Deutschland kartiert die Stechmücken


Was kann ich tun, damit sich Stechmücken nicht in meinem Umfeld vermehren?

Mücken legen ihre Eier am liebsten in stehendes Wasser. Schon kleine Wasseransammlungen im Garten oder auf dem Balkon reichen aus, damit sich Larven entwickeln. Deshalb ist wichtig:


  • Blumenuntersetzter, Gießkannen, Vogeltränken und Eimer regelmäßig zu leeren oder abzudecken

  • Regentonnen mit engmaschigem Netz oder Deckel zu verschließen 

  • oder gleich geschlossenen Regentonnen mit Auslassventil zu verwenden,

  • auch dauerhafte Pfützen rund ums Haus, sollten möglichst beseitigt werden.


Wie kann ich mich vor Stechmücken schützen?

Ein guter Mückenschutz ist wichtig – besonders im Sommer und Frühherbst, wenn das Risiko für durch Stechmücken übertragene Krankheit steigt.


So schützen Sie sich:

  • lange, helle Kleidung

  • geeignete Insektenschutzmittel, auch für tropische Mückenarten

  • Fliegengitter und Moskitonetze für Innenräume.


Nach einer Reise in tropische Länder ist es sinnvoll, sich auch zu Hause noch einige Wochen gut vor Mückenstichen zu schützen – denn Viren wie Dengue oder Zika können kurzfristig im Blut vorhanden sein, ohne dass man es merkt.


Das West-Nil-Virus kann bei älteren oder gesundheitlich vorbelasteten Menschen schwere Verläufe verursachen, etwas mit Entzündungen des Gehirns. Auch Dengue, Zika, Chikungunya, Malaria und Tularämie können zu ernsten Beschwerden führen – vor allem bei Schwangeren oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem.


Symptome wie Fieber, Hautausschläge, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen können auf diese Krankheiten hinweisen, auch wenn man sich anfangs nicht krank fühlt.


Haben Sie noch Fragen?

Bei Fragen oder Unsicherheiten wenden Sie sich gerne an unser Gesundheitsamt unter gesundheitsamt@stadtsuhl.de.

 

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