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Reiseapotheke griffbereit, was gehört rein?

Warum sollte ich überhaupt eine Reiseapotheke dabeihaben?


Weil kleinere Verletzungen, Magenprobleme oder Erkältungssymptome im Urlaub schnell auftreten können, und dann ist es gut, wenn man selbst helfen kann. Nicht überall gibt es eine Apotheke gleich um die Ecke oder deutschsprachige Beratung. Außerdem können viele verschreibungspflichtige Medikamente aus Deutschland im Ausland gar nicht erhältlich oder zugelassen sein. Rezepte aus Deutschland werden nicht überall anerkannt, und eine neue Verschreibung vor Ort ist oft nicht möglich. Deshalb: Benötigte Medikamente rechtzeitig in Deutschland verschreiben lassen und mitnehmen, am besten mit passender ärztlicher Bescheinigung.


Was gehört in jede Reiseapotheke?

Eine Grundausstattung sollte immer dabei sein, egal wo Sie hinreisen.

  • Pflaster, sterile Wundkompressen, Verbandmaterial

  • Fieber- und Schmerzmittel (z.B. Paracetamol oder Ibuprofen)

  • Mittel gegen Durchfall und Reiseübelkeit

  • Nasenspray, Halstabletten, ggf. Erkältungsbalsam

  • Insektenschutzmittel und Gel gegen die Stiche

  • Sonnenschutz (LSF 30 oder höher)

  • Persönliche Medikamente in ausreichender Menge

 

Gibt es praktische Tipps für die Packliste?


  • Wichtige Medikamente ins Handgepäck, für den Fall, dass der Koffer verspätet ankommt.

  • Bei längeren Reisen: An Zeitverschiebung denken, besonders bei festen Einnahmezeiten.

  • Kinderfreundliche Arzneiformen (z.B. Zäpfchen, Säfte) vorher besorgen, die gibt es nicht überall im Ausland.

  • Ärztliche Bescheinigungen mitnehmen, wenn Sie Medikamente wie Insulin, starke Schmerzmittel, ADHS-Therapien oder Betäubungsmittel mitführen.

  • Für Reisen innerhalb des Schengen-Raums ist eine Bescheinigung nach Artikel 75 des Schengener Durchführungsabkommens (SDÜ) vom Arzt ausgestellt und durch die zuständige Landesbehörde beglaubigt (in Thüringen: Thüringer Landesverwaltungsamt (TLV)).

  • Für Reisen außerhalb Europas wird eine mehrsprachige ärztliche Bescheinigung (am, besten in Englisch) empfohlen, mit Angaben zu Wirkstoff, Dosierung und Reisedauer, ebenfalls mit behördlicher Beglaubigung.

  • Ein einfaches Rezept reicht in diesen Fällen nicht aus!

  • Vorlagen gibt es z.B. auf der Seite des ADAC.

  • Bitte Bearbeitungszeit einplanen, oft mehrere Wochen.


Was gilt, wenn ich mit Babys oder Kleinkindern verreise?


Wenn Sie mit Säuglingen oder Kleinkindern unterwegs sind, braucht die Reiseapotheke besondere Aufmerksamkeit: Für viele Medikamente gelten andere Dosierungen oder sie sind in einer kindgerechten Form nötig, etwa wie Saft oder Zäpfchen statt als Tabletten. Auch Mittel gegen Durchfall, Erkältung oder Insektenstiche sind nicht immer für die Kleinsten geeignet. Lassen Sie sich deshalb in der Kinderarztpraxis oder Apotheke beraten, was genau in die Reiseapotheke für Ihr Kind gehört, je nach Alter und Gewicht.

Sollte ich auch an meinen Impfschutz denken?


Ja, auch eine Überprüfung des Impfstatus gehört zur gesundheitlichen Reisevorbereitung dazu. Ein kurzer Blick in den Impfausweis hilft, um zu prüfen, ob wichtige Impfungen auf dem aktuellen Stand sind:


  • Tetanus und Diphtherie schützen bei Verletzungen oder Wundinfektionen, das kann unterwegs schnell passieren, etwa beim Wandern oder im Wasser.

  • Hepatitis A und B sind Infektionskrankheiten, die über verunreinigte Lebensmittel, Wasser oder Blutkontakte übertragen werden, je nach Reiseziel und Hygienestandards ist das Risiko unterschiedlich hoch.

  • Impfempfehlungen gibt es über das Robert-Koch-Institut (RKI) und das Auswärtige Amt.

  • Gelbfieber-Impfungen dürfen nur in zugelassenen Impfstellen erfolgen, eine aktuelle Liste für Thüringen finden Sie auf der Seite des Thüringer Sozialministeriums.

  • Wichtig: Bis ein vollständiger Schutz aufgebaut ist, vergehen in der Regel 14 Tage. Bei mehreren Impfungen, Impfabstände beachten, also frühzeitig starten.

 

Für Säuglinge gibt es seit Kurzem eine neue Empfehlung: Alle Babys sollen vor ihrer ersten RSV-Saison im Herbst einen vorbeugenden Schutz gegen das RSV-Virus erhalten. Dabei wird ein spezieller Schutzstoff (Antikörper) einmalig verabreicht. Das Virus kann bei kleinen Kindern schwere Atemwegserkrankungen verursachen und hat in den letzten Jahren viele Krankenhausaufenthalte nötig gemacht. Besonders vor einer Reise im Herbst oder Winter lohnt sich ein Gespräch mit dem Kinderarzt, denn genau dann beginnt die RSV-Saison, in der das Ansteckungsrisiko besonders hoch ist. 


Auch Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen, etwa am Herzen, Lunge, Nieren oder einem geschwächten Immunsystem, sowie Erwachsene ab 60 Jahren, können sich über die RSV-Impfung beraten lassen. Für sie kann der Schutz vor schweren Atemwegsinfektionen besonders wichtig sein.


Und zum Schluss noch ein Hinweis


Eine Auslandsreisekrankenversicherung ist sinnvoll, gerade außerhalb der EU kann sie im Notfall wichtige Kosten übernehmen.


Ihr Gesundheitsamt Suhl wünscht Ihnen eine gesunde und entspannte Reise!

Haben Sie noch Fragen?


Bei Fragen oder Unsicherheiten wenden Sie sich gerne an unser Gesundheitsamt unter gesundheitsamt@stadtsuhl.de.

 

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