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Gesund durch den Winter – Tipps für Familien mit kleinen Kindern

Warum sind kleine Kinder im Winter so oft krank?

Weil Ihr Immunsystem noch lernt. Kinder im Vorschulalter haben durchschnittlich 6-10 Infekte pro Jahr. Das ist normal und kein Zeichen für Schwäche.


Wie kann ich das Immunsystem meines Kindes stärken?

Das Immunsystem kleiner Kinder entwickelt sich noch. Deshalb helfen einfache, regelmäßige Gewohnheiten im Alltag besonders gut:


  • Tägliche Bewegung an der frischen Luft: Auch bei kaltem Wetter. Gut eingepackt draußen zu sein, stärkt die Abwehrkräfte und tut den Atemwegen gut.

  • Ausgewogene Ernährung: Viel Obst, Gemüse und vollwertige Lebensmittel liefern Vitamine und Mineralstoffe

  • Ausreichend trinken: Wasser und ungesüßte Tees halten die Schleimhäute feucht, unsere erste Schutzbarriere gegen Viren.

  • Guter Schlaf: Nur mit genügend Ruhe kann das Immunsystem effektiv arbeiten.

  • Regelmäßiges Toben und Spielen: Bewegung aktiviert den Kreislauf und stärkt die Abwehr.

  • Weniger Zucker: Zu viel Zucker kann die Immunabwehr schwächen und Entzündungsprozesse fördern.


Braucht mein Kind Vitaminpräparate?

In der Regel nicht. Eine Ausnahme ist Vitamin D, das im Winter aufgrund der geringen Sonnenlichtmenge oft ergänzend empfohlen wird, je nach ärztlicher Einschätzung.

Im Zweifel gilt: Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. 


Wie schütze ich meine Familie im Alltag?


  •   gründliches Händewaschen

  •   in die Armbeuge niesen oder husten

  •   gemeinsam genutzte Gegenstände reinigen (z. B. Türgriffe, Spielzeug, Lichtschalter)

  •   Kinder mit Fieber oder starkem Husten zu Hause lassen

  •   Kontakt zu stark erkälteten Personen vermeiden

  •   Säuglinge nicht in große Menschenmengen mitnehmen

  •   Impfempfehlung der Kinderarztpraxis beachten


Woran erkenne ich, ob mein Kind ärztliche Hilfe braucht?

Die meisten Infekte sind harmlos und klingen von selbst ab. Achten Sie jedoch auf folgende Warnzeichen: 


Zum Arzt gehen sollten Sie bei:

  •   Fieber länger als 3 Tage

  •   Husten länger als 1 Woche

  •   Ohrenschmerzen oder eitriger Ausfluss

  •   Trinkverweigerung (besonders bei Säuglingen)


Notdienst bei:

  •   Atemnot, Atempausen

  •   hohes Fieber mit Teilnahmelosigkeit

  •   Krampfanfälle, starke Schmerzen

  •   Nackensteifigkeit (kann auf eine ernste Infektion im Kopf- oder Nackenbereich hinweisen und sollte rasch ärztlich abgeklärt werden)

  • deutlich veränderte Hautfarbe wie:

    • bläuliche Lippen oder Fingernägel (Hinweis auf unzureichende Sauerstoffversorgung)

    • ungewöhnliche graue oder fahle Haut (kann auf Kreislauf- oder Durchblutungsprobleme hindeuten und sollte ärztlich beurteilt werden) 

  •   Zeichen von Austrocknung, z. B.:

    • sehr trockene Lippen

    • trockenen Schleimhäute

    • stehende Hautfalten


Welche Hausmittel helfen wirklich?

  • Wasserdampfinhalation (lindert Husten und löst festsitzenden Schleim; nur mit Aufsicht)

  • Zwiebelsäckchen (bei Ohrenschmerzen)

  • Brustwickel mit Quark oder Thymian-Öl (bei Husten; wirkt wohltuend und kann den Hustenreiz lindern)

  • Salzhaltige Nasentropfen (bei verstopfter oder trockener Nase; befeuchten die Nasenschleimhaut und helfen, die Nase wieder frei zu bekommen)

  • Honig (ab 12 Monaten) (beruhigt gereizte Hustenwege und lindert Halsschmerzen sowie nächtlichen Husten)


Hinweis: Hausmittel bei Säuglingen und Kleinkindern nur nach Rücksprache mit Kinderarzt oder Hebamme anwenden.


Spielen Impfungen eine Rolle?

Ja. Die Grippeschutzimpfung wird für bestimmte Risikogruppen empfohlen, z. B. für Frühgeborene oder Kinder mit chronischen Erkrankungen, und kann helfen schwere Verläufe zu verhindern. Neben der klassischen Impfung per Spritze steht für Kinder ab zwei Jahren auch eine Nasenspray-Impfung zur Verfügung. Sie wird in die Nase gegeben und ist für viele Kinder leichter zu akzeptieren, besonders wenn eine Spritze Angst macht. Die Kinderarztpraxis berät, welche Form der Impfung im Einzelfall geeignet ist.

Zudem gibt es Schutzmöglichkeiten gegen RSV, ein Virus, das Atemwegsinfektionen verursacht und besonders bei Kindern zu schweren Krankheitsverläufen mit Krankenhausaufenthalt führen kann.


An wen kann ich mich bei Fragen wenden?

  • Kinderarztpraxis

  • Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117

  • Apotheken: Beratung zu Hausmitteln, nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten und zur Anwendung verordneter Arzneimittel

  • Gesundheitsamt der Stadt Suhl: gesundheitsamt@stadtsuhl.de


Praktische Tipps & Materialien


Hinweis

Dieser Artikel dient der Orientierung und ersetzt keine ärztliche Diagnose. Bei akuten Beschwerden wenden Sie sich bitte direkt an Ihre Kinderarztpraxis oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117.



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