Globale Talente für präzise Zukunft im Oberzentrum Südthüringen: Kemmer Hartmetallwerkzeuge investiert in internationale Fachkräfte
- Öffentlichkeitsarbeit
- vor 6 Tagen
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Zum Ausbildungsstart von drei jungen Talenten aus Vietnam und der Mongolei besuchte die Arbeitsgruppe Wirtschaftsförderung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft (KAG) Oberzentrum Südthüringen die Kemmer Hartmetallwerkzeuge GmbH in Zella-Mehlis. Der Termin zeigt auf, wie Unternehmen durch gezielte Kooperationen mit spezialisierten Fachkräfteprogrammen, konsequenter Talentförderung und einer gelebten Willkommenskultur maßgeblich zum Erfolg der Präzisionstechnologie in der Region beitragen.
„Für mich ist das hier eine neue Chance und ein großer Schritt. Ich möchte in Deutschland Karriere machen und meine Familie unterstützen“, sagt Manh Tien Nhu, einer der neuen Azubis. Er und die anderen beiden neuen Fachkräfte bringen eine hohe technische Motivation, ebenso wie einen schulischen Abschluss auf Abiturniveau mit. Unterstützt werden sie von einem erfahrenen Mitarbeiter, der selbst bei Kemmer gelernt hat, sowie den Ausbildern Florian Kantner und Martin Kühnhold. Direkt zum Start gab es einen Unternehmensrundgang, einen Ausflug zu den Sportstätten in Oberhof und einen Willkommensrucksack – ein klares Zeichen für gelebte Integration. Auch abseits des Arbeitsplatzes wollen die Auszubildenden in ihrer neuen Heimat aktiv ankommen: Fußball, Badminton, Basketball und Tischtennis stehen ganz oben auf ihrer Liste. Die Vereinsvielfalt und modernen Sportanlagen im Oberzentrum Südthüringen bieten dafür beste Voraussetzungen, um sportlichen Interessen nachzugehen und schnell Anschluss zu finden.
Individuelle Förderung und moderne Ausbildung
Kemmer verbindet handwerkliche Präzision mit digitalen Prozessen. So punktet das Unternehmen neben technischem Know-how auch mit einer modernen Ausbildungsumgebung: Die Software-Durchdringung der Arbeitsplätze ist hoch, die Fertigung abwechslungsreich – dank Spezialisierung auf Sonderwerkzeuge und Einzelteile für die Zerspanung.
Auch die individuelle Förderung steht im Fokus: Berufsschule, Sprachbarrieren, Prüfungen – wo Unterstützung nötig ist, wird sie organisiert. So erhalten die Azubis z. B. Nachhilfe in Deutsch in Suhl und werden dafür vom Betrieb freigestellt. Perspektivisch stehen den Azubis nach erfolgreichem Abschluss viele Wege offen: Übernahme, Weiterbildung, Meisterqualifikation oder ein anschließendes Technikstudium – bei Kemmer ist all das möglich. „Das Thema Ausbildung hat grundsätzlich einen hohen Stellenwert in unserem Unternehmen. Es ist unser klares Ziel, jungen Menschen den Einstieg in ein anspruchsvolles und zukunftsorientiertes technisches Berufsfeld zu ermöglichen – und sie auf diesem Weg individuell zu begleiten. Die Ausbildung internationaler Fachkräfte bedeutet dabei nicht nur die eigene Fachkräftesicherung, sondern auch Verantwortung und Integration. Ab dem ersten Tag sind die Auszubildenden ein Teil unseres Teams!“, betont Betriebsleiter Michael Böhner.
Partner schaffen Perspektiven – auch international
Die drei internationalen Fachkräfte wurden durch die Tibor GmbH und die IHK Südthüringen vermittelt, die gezielt junge Talente im Ausland ansprechen, sprachlich vorbereiten und beim Ankommen begleiten. Die Programme setzen bereits im Heimatland an, bieten ein Jahr Deutschunterricht und begleiten den Übergang ins Unternehmen.
„Für unsere Region ist es ein starkes Signal, wenn Unternehmen wie Kemmer über gezielte Kooperationen junge Talente gewinnen und fördern – gerade in einem Kompetenzbereich wie der Präzisionstechnologie“, betont Alexander Brodführer, Bürgermeister von Schleusingen und Vorsitzender der KAG Oberzentrum Südthüringen. „Solche Beispiele zeigen, wie die wirtschaftliche Stärke im Oberzentrum Südthüringen erhalten wird und zugleich neue Impulse verankert werden.“
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Infokasten: Kemmer Hartmetallwerkzeuge GmbH
Die KEMMER Hartmetallwerkzeuge GmbH ist ein familiengeführtes Unternehmen mit rund 60 Mitarbeitenden. Es ist spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von Stech- und Stechdrehwerkzeugen, darunter Standard- und Sonderlösungen für Anwendungen wie Abstechen, Einstechen, Formstechen und Gewindeschneiden. Das firmeneigene Werkzeugsystem Griplock ® sowie spezielle Beschichtungen ermöglichen dabei auch die Bearbeitung anspruchsvoller und gehärteter Materialien. Am Standort Zella-Mehlis produziert Kemmer bereits seit 1993 und verfügt hierzu über Maschinen zum Fräsen, Schleifen, Drehen, Laserschweißen sowie Erodieren.
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Hintergrund zur KAG
In der KAG arbeiten die Bürgermeister und die Mitarbeiter der vier Städte Suhl, Zella-Mehlis, Oberhof und Schleusingen auf mehreren Ebenen zusammen. Gemeinsam werden Themen vorangetrieben, Synergien genutzt und Wissen ausgetauscht. Grundlage der Zusammenarbeit ist das Regionale Entwicklungskonzept aus dem Jahr 2021 sowie das Strategische Regionale Entwicklungskonzept Oberzentrum Südthüringen aus 2024. Die dort aufgezeigten Stärken zu stärken und weiterzuentwickeln ist Aufgabe der KAG. Beide Konzepte können auf der Website des Oberzentrums eingesehen werden: www.oberzentrum-suedthueringen.de.
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Förder-Informationen
Durch die Förderinitiative „Aktive Regionalentwicklung“ innerhalb des Programms Region gestalten wurden die vier Städte bis April 2024 mit rund 700.000 Euro Fördermitteln vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) unterstützt. Seit Juni 2024 geht die Unterstützung durch Region gestalten weiter. Die Förderinitiative „Absorptionsfähigkeit von Fördermitteln in strukturschwachen Räumen stärken“ unterstützt die KAG bis Herbst 2026 mit rund 500.000 Euro Fördermitteln.
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Bild: 2025_Kemmer Azubis
Drei internationale Auszubildende – zwei aus Vietnam, einer aus der Mongolei – werden in den kommenden drei Jahren zu Zerspanungsmechanikern ausgebildet. Sie bringen eine hohe technische Motivation mit, ebenso wie einen schulischen Abschluss auf Abiturniveau. V.l.n.r.: Dang Quyen Phan; Florian Kantner (Ausbilder), Quoc Dat Tran, Manh Tien Nhu, Tuguldur Uuganchimeg, Martin Kühnhold (Ausbilder); Michael Böhner (Betriebsleiter)
/Quelle: Estelle Gutberlet
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